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Vorsicht bei vertraulichen Sendungen

05.03.2008

Die AN berichtet von einem Fall der zeigt, wie wichtig vertrauliche Sendungen sind:

Am Samstag kam der DHL-Bote, in den Händen das mit Kunststoff-Schnüren verschlossene, in Braunschweig abgeschickte Paket. Agnes Langohr nahm «begeistert» die beiden Kopfkissen heraus und entdeckte unten im Karton ein weiteres Päckchen im DIN-A-4-Format. «Fein, 1-2-3-TV hat mir einen Katalog dabeigelegt», dachte sie, riss das Päckchen auf – und traute ihren Augen nicht: Rund 300 Kostenforderungen – Briefkopf: Gerichtskasse Köln – in Grundstücks-, Erb- oder Betreuungsangelegenheiten sowie Zahlbescheide etwa für Gesellschaftsgründungen lagen darin.

Wichtige Dokumente, hochsensible Daten. Beim Umdrehen des Päckchens las sie: als Absender Gebietsrechenzentrum Hagen, als Adressat Amtsgericht Aachen, befördert ebenfalls von der Post-AG-Tochter DHL. Langohr: «Wie kommt das da rein?»

Auch wenn der Fehler in diesem Fall wohl beim Dienstleister liegt: Mir ist ein Fall aus einer Kanzlei bekannt, wo eine Auszubildende (kurz vor Feierabend) “noch schnell” die Post eingetütet hat und dabei versehentlich zwei Briefe an verschiedene Mandaten in einen Umschlag gesteckt hat. Genauso wird es zunehmend Mode, dass man versehentlich eine Mail an einen Mandanten wegen eines Tippfehlers an jemanden anders schickt – die automatische Ergänzuung von Mailadressen in vielen Programmen rächen sich da schnell. Jeder, aber ganz besonders wer mit vertraulichen Daten arbeitet wie Ärzte oder Anwälte, sollte hier Vorkehrungen treffen. Einmal bekannt geworden geht viel Vertrauen verloren – bei Berufsgruppen wie Anwälten ist das Vertrauen der Mandanten aber bares Geld.

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