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Vision: Internetzugang mit der Bundesnetzagentur?

20.04.2009

Momentan gibt es die Meldung, dass die JU eine Registrierungspflicht für YoutTube fordert. Bei der Gelegenheit möchte ich auf eine alte “Vision” von mir hinweisen – schon mehrfach geäußert – die vielleicht verdeutlicht, wovor ich Sorge habe: Ich sehe die Gefahr, gerade wenn IPV6 flächendeckend eingeführt ist, dass in naher Zukunft jeder Bürger bei der Bundesnetzagentur eine eigene IP beantragen muss. Diese IP wird “lebenslang” verliehen und ist ohne Kosten oder nur mit Verwaltungskosten verbunden.

Erst wer die IP zugeteilt bekommen hat, kann dann bei einem Provider einen Zugang bestellen, in dessen Rahmen er immer die gleiche IP hat, die auch jederzeit auflösbar ist. Das Ergebnis wäre sicherlich der Wunschtraum so manches Ermittlers und Ministers.

Als ich erstmals 2002 diese Befürchtung geäußert habe, war sie vollkommen abwegig und technisch nicht umsetzbar. Mit jedem Jahr aber, und vor allem mit den nun aktuellen Entwicklungen, mache ich mir da mehr Sorgen.

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4 Kommentare zu diesem Beitrag:

MickyHase

in 2009 ist das nicht mehr so abwegig wie in 2002, aber ein paar Tage wirds noch dauern. Aber BITTE - keine schlafenden Hunde wecken.

NR

Dazu passt auch diese Nachricht:

http://www.haz.de/Nachrichten/Wirtschaft/Dossiers/CeBIT-2009/Jeder-sollte-einen-Internetpass-haben

Peter

und wenn man beim Provider arbeitet, kann man nach belieben IP-Adressen Faken. Damit ist es dann kein Problem mehr, einem "unliebsamen" Mitbürger diverse Internetstarftaten anzulasten. Mal abgesehen vom persönlichen Mißbrauch ist damit dem Staat alles gegeben, was er zum ungestörten Regieren braucht.

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