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Google speichert IPs – na und?

03.07.2008

Ich befürworte seit jeher, die IP von Nutzern (die u.a. in Logfiles aufgewahrt wird) endlich ohne vorbehalt als personenbezogenes Datum einzustufen, dazu z.B. diesen Eintrag von mir lesen. Monat für Monat beobachte ich seit Jahren, wie sich das Meinungsbild langsam ändert – noch vor 5 Jahren wurde diese Einschätzung ganz abgelehnt, es folgte eine Mindermeinung die anfing es anders zu sehen und zum Schluss ist es unter aktiven Datenschützern heute unbestritten.

Ein bekannter Gegner der Meinung ist vor allem Google, die brav alles aufzeichnen. Ich weiss nicht, ob der heutige Bericht bei Heise ein Umdenken bei Google bewirkt, jedenfalls die Nutzer werden hoffentlich aufwachen und verstehen, dass genau das eingetreten ist, was ich schon vor einem Jahr prognostiziert habe:

Ein New Yorker Bezirksgericht hat Google im Rechtsstreit mit Viacom über Urheberrechtsverletzungen auf YouTube dazu verpflichet, dem US-Medienkonzern alle aufbewahrten Logfiles zu übergeben. […] Diese enthält die IP-Adresse des Rechners, mit der ein Nutzer ein Video betrachtet hat, den Zeitpunkt des Starts des Filmbeitrags, dessen Identifizierungsnummer sowie gegebenenfalls den Login-Namen des Anwenders. Aufgezeichnet werden die häufig einfach personenbeziehbaren Daten sowohl beim Anschauen eines Videos auf YouTube selbst als auch auf Drittseiten, in die ein solcher Filmschnipsel integriert ist.

Für mich ist es später Humor: Ich hatte in meinen alten Beiträgen gerade auf das Problem hingewiesen, dass extern verlinkte YouTube-Videos (ebenso wie z.B: Werbeanzeigen via AdWords) die IP des Nutzers von Drittseiten zum Anbieter übermitteln und dieser weder zugestimmt hat, noch sich dessen im Klaren sein wird. Guten morgen.

Benutzer haben weiterhin das Problem, dass sie nicht erkennen können, ob sie nun eine Webseite aufrufen, die ihre IP (hintenrum, ohne Hinweise oder Einwilligung) an Dritt-Anbieter wie Google übermittelt – etwa im Rahmen angezeigter Werbe-Anzeigen oder Statistik-Tools wie “GoogleAnalytics”. Man kann sich als User ein wenig schützen, indem man den FireFox mit gängigen Erweiterungen nutzt und darüber z.B. nur im Einzelfall Javascript und Flash zulässt, dazu hier Artikel von mir:

  1. Wie schützt man sich gegen Flash-Cookies?
  2. Safer Surfen mit dem FireFox – Teil 1
  3. Safer Surfen mit dem FireFox – Teil 2

Wer sich jetzt doch inhaltlich für das Thema interessiert findet hier noch ein paar News:

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