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“Den gläsernen Schüler darf es nicht geben”

29.03.2008

Die Staatsregierung in Bayern will die Noten aller Schüler speichern – die Grünen bangen um den Datenschutz:

Der entsprechende Gesetzentwurf der Staatsregierung sieht vor, die Namen, Adressen und schulischen Leistungsdaten der bayerischen Schüler in einem zentralen Register zu speichern. Die Anonymität der Schüler soll dabei durch eine Verschlüsselung der Daten vor der Auswertung gewährleistet werden. “Es ist nicht bewiesen, dass dieses System sicher ist”, kritisiert Tolle. “Den gläsernen Schüler darf es nicht geben.”

Ebenfalls aus der Süddeutschen dazu die Stellungnahmen einzelner Kritiker:

Nach den Grünen hat auch die FDP Kultusminister Siegfried Schneider aufgefordert, die Pläne für eine landesweite Schülerdatenbank zu stoppen. Die bildungspolitische Sprecherin der bayerischen FDP, Renate Will, warf Schneider am Freitag vor, die “Mahnungen des Bundesverfassungsgerichts in Sachen Datenschutz zu ignorieren”.

Das Höchstgericht habe durch die Ablehnung der Erfassung von Autokennzeichen ein “klares Signal ” gegen “staatliche Durchleuchtungsmaßnahmen” gegeben. Die Einrichtung eines Schülerregisters sei “unsinnig” und führe zum “gläsernen Schüler”.

Diese Befürchtung äußerte auch der Bayerische Elternverband. Der Vorsitzende der Landeselternvereinigung, Thomas Lillig, kündigte an: “Wir werden gegen das Projekt kämpfen.”

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