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Bundestag verwirft Petition gegen Vorratsdatenspeicherung

29.07.2008

Von Heise, (fast) ohne Worte, mit Erinnerung an meine eigene Petition:

Wie jetzt bekannt wurde, verwarf (Beschluss als PDF-Datei) der Deutsche Bundestage eine von 12.560 Personen unterzeichnete und im Internet veröffentlichte Petition gegen die Vorratsspeicherung von Internet- und Telekommunikationsverbindungsdaten.[…] In seinem Beschluss zu dieser Petition verweist der Bundestag auf ein Schreiben des Justizministeriums, in dem ausgeführt wird, dass eine Geeignetheit des Gesetzes durch die Verpflichtung der Anbieter von deutschen Anonymisierungsdiensten zur Vorratsspeicherung von Verbindungsdaten gegeben sei. Auf die Möglichkeit, ausländische Dienstleister in Anspruch zu nehmen, wird dabei nicht eingegangen.

Man beachte erneut, wie das Parlament (Legislative) vor allem durch Berufung auf ein Ministerium (Exekutive) eine solche Petition abbügelt. Das Argumentationsmuster kritisiere ich schon länger und man sollte es nicht vernachlässigen.

Und zur Erinnerung: Die “Petition” von 200 deutschen Künstlern (die nichtmal die Hürde des Petitionsausschusses nehmen musste), war weniger problematisch. Aber hier gibt es ja auch keine Kritik.

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17 Kommentare zu diesem Beitrag:

FireFox

Ohne Worte zum Einen - zum Anderen zeigt es wie "gleichwertig" Bürger in unserem Land sind. 200 * X = 12000 * Y ist doch mathematisch korrekt. Es kommt nur auf die Wertigkeit und den gewinnbringenden Nutzen von X und Y an.

zf.8

3/FireFox

Dann sind die Künstler vom Gewinn bringen her also das, was die Luxenburger bei den Wahlen für das Europäische Parlament sind? ^^

FireFox

@5 zf.8
Wenn es anhand der "Schwere" der PersonStimmgewalt geht, denke ich ja!

Dirk

Vor nicht all zu langer Zeit hatte ich noch ein recht gutes Bild von unserem Staat. Aber dieses Bild ist mittlerweile ziemlich erschüttert worden...

Chris

Das in Deutschland die regieren, die das Geld habe, bzw. einbringen ist ja nun schon länger so. 12500 UNterzeichner sind ja auch gar nix im Vergleich zu 200 Künstlern

Peter Schelling

Erwähnung bei Spiegel Online:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,569036,00.html

Oh nee, der Hinweis bei SPON ist falsch: Mit der VDS-Petition hatte ich nichts zu tun. Die haben wahrscheinlich meinen Blog-Eintrag gelesen und den Hinweis auf meine Petition (zum Grundrecht) falsch verstanden. Ich schick gleich mal eine Mail hin...

Hinweis: Mail an ihn mit Klarstellung ist raus.

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