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Aktuelles zur Biometrie

26.01.2009

Bei Heise ist aktuelles zum Thema Biometrie zu finden, was aufhorchen lässt:

Auf der derzeit in Berlin stattfindenden omnicard legte der für “IT-Großsysteme und Biometrie” zuständige Abteilungsleiter in der EU-Generaldirektion Justiz und Inneres, Frank Paul, ein flammendes Plädoyer für die flächendeckende Ausweitung biometrischer Identifizierungsanwendungen ab. […]

Bei den biometrischen Reisepässen habe Deutschland eine “erfreuliche Vorreiterrolle” gespielt […] Zugleich kritisierte Paul, dass Deutschland das einzige Land in der Gemeinschaft sei, “das sich entschlossen hat, die Biometriedaten nicht in eine zentralisierte nationale Datenbank einzustellen”. Dabei sei “allen Beteiligten klar, dass hier Sicherheitslücken bestehen”, denn die Fingerabdrücke würden nur im Reisepass abgespeichert und “es gibt keine Abfrage, ob nicht schon jemand mit denselben Fingerabdrücken unter anderem Namen einen Reisepass beantragt hat”. […]

Als weiteres Einsatzfeld, “die biometrisch gestützte elektronische Identität einzusetzen”, peilt der EU-Beamte den Zahlungsverkehr an, “weil der Kreditkartenbetrug ein immer drängenderes Problem werden wird”.

Nur kurz erneut der Hinweis an alle technikgläubigen: Wir können heute längst “Kopien” von Fingerabdrücken anfertigen. Ähnliches beim Iris-Scan ist absehbar, die biometrische Erfassung von Gesichtszügen steckt dagegen bestenfalls in den Kinderschuhen. Ob sich wirklich mehr Sicherheit erreichen lässt ist dabei erstmal eine Frage, dass sich mehr Potential für Identitäts-Betrügereien ergibt ist aber eine Tatsache.

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3 Kommentare zu diesem Beitrag:

MBe

Sicherheit ist auch immer auch eine Frage des Aufwandes ein System zu hacken. Der wird bei biometrischen Systemen sicher höher sein, als die RFiD- Lösungen die wir derzeit verwenden

Peter

Als durchaus praxisbezogene Methode möchte ich hier den biometrischen Handvenenscan anführen. Diese Erkennung ist wesentlich sicherer als der herkömmliche Fingerprint und kann nicht gefälscht werden. Der Handvenenscan ist zb bereits im Zahlungsverkehr (Bankomaten) im Einsatz.

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