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Lachhafte Vorstellung

13.08.2008

Der Bundesdatenschutzbeauftragte forderte, was den gemeinen Geist zu überfordern scheint: Eine Prüfung eingehender Lastschriften. Im Heise Forum liest man dazu u.a. ein gehobenes Statement, das sich in dieser Art zunehmend finden lässt:

Also: Solche Vorstellungen sind wirklich lachhaft.

Nun, lachhaft ist eher die Tatsache, dass in einem IT-Forum und in manchem Blog die Autoren scheinbar der Vorstellung fröhnen, man müsste jede Lastschrift von Hand prüfen. Mit der Einstellung würden wir bis heute keine Spam-Filter haben.

Was man nun von einer umfassenden Prüfpflicht hält sei jedem selbst überlassen. Dass es aber immer noch keine (persönliche) Black- und Whitelist für Einzugsermächtigungen gibt ist definitiv ein Versäumnis der Banken, das sich ohne viel Aufhebens umsetzen lässt. Genauso wie ein Warnsystem, das (wie jetzt) bei nachträglichen Hinweisen auf Missbrauch Betroffene, bei denen Abbuchungen stattfanden, kurzerhand informiert, damit diese nochmals konzentriert ihre Kontoauszüge durchgehen.

Denn gerade weil es heute eine Masse an Zahlungen auf jedem Privatkonto gibt, gerade weil teilweise mehrmals täglich mit Karte gezahlt wird und Betrüger nicht mehr grosse, sondern eher kleine Summe abbuchen, ist es dringend nötig einfache Schutzmechanismen zu entwickeln. Black-Lists und einfache automatisierte Informationssysteme zur stärkung der Selbstkontrolle (“Bei ihnen wurde vom Anbieter X abgebucht, bitte prüfen Sie die Kontoauszüge im Zeitraum Y nochmals auf Korrektheit”) sollten kein Problem sein.

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